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6 November 2025

Märzen : mehr ist als nur ein Festbier

Was macht ein Märzen so besonders?

Wenn man schon einmal unter einer Festzelt-Decke mit Musik, Brezen und guter Stimmung angestossen hat, ist die Chance gross, dass dabei ein Märzen im Glas war. Dieser Bierstil ist eng mit dem Oktoberfest verbunden – doch seine Geschichte beginnt lange vor Blasmusik und Masskrügen.

Ein Blick in die Geschichte

Das Wort Märzen bedeutet schlicht „März-Bier“. Bevor es moderne Kühltechnik gab, war das Brauen in den Sommermonaten riskant: warme Temperaturen förderten Bakterien, die Bier schnell verderben liessen. In Bayern löste man das Problem, indem man im März ein etwas stärkeres, malzbetontes Bier braute und es in kühlen Kellern – oft mit Eisböcken aus dem Winter – über die heissen Monate reifen liess. Im Herbst wurde das Bier dann feierlich angezapft. Mit der Zeit verband man dieses Ausschankfest mit den Erntefeiern und später mit dem Oktoberfest.

Herstellung und Geschmack

Märzen ist ein Lagerbier, also ein untergäriges Bier, das bei niedrigeren Temperaturen vergärt und langsam reift. Das Ziel ist Ausgewogenheit: malzige Aromen mit Noten von Brot oder Karamell, ohne zu süss zu sein, und dazu eine moderate Bitterkeit aus traditionellen Hopfensorten wie Hallertauer oder Tettnanger. Farblich reicht das Märzen von golden bis bernsteinfarben, mit einem mittleren Körper und einem klaren, sauberen Abgang. Der Alkoholgehalt liegt meist zwischen 5 und 6 %, was es geschmackvoll, aber dennoch gut trinkbar macht.

Wichtig ist die Lagerung – also das langsame Reifen bei kühlen Temperaturen. Dadurch wirkt das Bier rund, harmonisch und besonders „sauber“ im Geschmack. Es ist ein Bier, das Zeit braucht – und genau davon profitiert.

 

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13 Oktober 2025

Ordinary Bitter: Das kleine englische Bier mit grossem Charakter

Wenn man über Bierstile spricht, denkt man oft sofort an die grossen und komplexen Namen: Imperial Stouts, Double IPAs, belgische Tripels… Und dann gibt es Stile, die eher bescheiden wirken, fast unscheinbar, die aber trotzdem unsere volle Aufmerksamkeit verdienen. Das Ordinary Bitter gehört genau in diese Kategorie.

Trotz seines Namens, der nach „gewöhnlich“ oder „langweilig“ klingt, ist das Ordinary Bitter in Wirklichkeit ein kleines Juwel voller Ausgewogenheit und Tradition. Dieser klassische englische Bierstil entstand in den Pubs Grossbritanniens und wurde vor allem für eins gebraut: gemütliches Beisammensein bei einem guten Gespräch.

Was ist ein Ordinary Bitter?

Das Ordinary Bitter gehört zur grossen Familie der englischen Bitters, die in verschiedene Stärken unterteilt sind: Ordinary, Best und Strong (oder Extra Special Bitter, kurz ESB). Die „Ordinary“-Version ist die leichteste, meist zwischen 3,2 % und 3,8 % Alkohol. Es ist ein echtes „Session Beer“ – man kann also problemlos ein oder zwei Pints trinken, ohne sich erschlagen zu fühlen.

Geschmacklich dominiert der Malzcharakter, mit Noten von Keks, leichtem Karamell oder geröstetem Brot. Dazu kommt eine sanfte, kräuterige Bittere, die typischerweise von englischen Hopfensorten wie Fuggle oder East Kent Goldings stammt. Nichts Lautes oder Übertriebenes, sondern eine subtile und harmonische Komposition.

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15 September 2025

Kollaborationsbiere in der Schweiz

Schaut man sich die Regale einer Craft-Bier-Abteilung oder die Bierkarte in einer Bar an, stechen sie sofort ins Auge: Etiketten, auf denen nicht nur ein, sondern gleich zwei oder mehr Brauerei-Logos zu sehen sind. Kollaborationsbiere sind längst keine Seltenheit mehr – sie haben sich zu einem festen Bestandteil der Schweizer Craft-Bier-Szene entwickelt. Doch woher kommt dieser Trend? Und warum funktioniert er so gut?

Zusammenarbeit liegt in der DNA des Craft Brewing

Von Anfang an war die Schweizer Szene geprägt von gegenseitiger Unterstützung. Es ging weniger um offizielle Projekte, sondern darum, dass erfahrene Brauer Newcomern mit Wissen, Tipps und manchmal auch Equipment zur Seite standen. Die ersten offiziellen Kollaborationen, oft mit internationalen Partnern, fühlten sich wie richtige Meilensteine an: kultureller Austausch, Lernen von den Besten – und jede Menge Begeisterung.

Heute ist dieser Spirit zu einem regelrechten Phänomen geworden, das die Szene prägt. Aber was macht Kollabs so attraktiv?

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8 September 2025

Black IPA – Die dunkle Seite des Hopfens

Wer an ein IPA denkt, hat meist sofort ein golden bis bernsteinfarbenes Bier vor Augen, das vor Hopfenaromen nur so strotzt. Aber was wäre die Craft-Bier-Welt, wenn Brauer nicht regelmässig die Regeln brechen würden? Ein spannendes Ergebnis dieser Experimentierfreude ist das Black IPA – ein Stil, der dunkle Malzaromen mit der typischen Hopfenpower eines India Pale Ale verbindet.

Die Ursprünge des Black IPA?

Wie so viele Trends in der Craft-Beer-Welt, so startet auch die Erfolgsgeschichte des Black IPA in den USA, genauer gesagt in den frühen 2000ern. An der Westküste hatten einige findige Brauer eine geniale Eingebung: Was, wenn man die dunkle Röstnote eines Porters mit der fruchtigen Hopfen-Explosion eines American IPA vereinen könnte?

Unter dem Namen Cascadian Dark Ale – eine Hommage an die Kaskaden-Bergkette, die Heimat vieler dieser ersten Brauereien – eroberte der Stil zunächst den Nordwesten der USA im Sturm. Aus dieser Hochburg der Braukunst trat das Black IPA schließlich seinen Siegeszug an und eroberte nach und nach die Herzen von Hopfenfans und Dunkelbiertrinkern auf der ganzen Welt.

Wie wird ein Black IPA gebraut?

Das Besondere beim Black IPA ist die Balance zwischen Hopfen und Malz. Die dunkle Farbe kommt von speziell geröstete Malze, die allerdings so gewählt werden, dass sie vor allem Farbe und leichte Röstaromen einbringen, ohne das Bier zu sehr nach Kaffee oder Schokolade schmecken zu lassen. Gleichzeitig setzen die Brauer auf eine kräftige Hopfengabe – oft amerikanische Sorten wie Cascade, Citra oder Simcoe. Das Endergebnis: ein Bier, das im Glas schwarz wie ein Stout ist, in der Nase aber tropische Frucht, Zitrus und Pinie entfaltet.

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11 August 2025

Früchte und Craft-Biere: eine kreative und genussvolle Verbindung

In der Welt des Craft-Bieres sind Früchte längst nicht mehr nur eine Nebenzutat – sie sind zu einer echten Inspirationsquelle für Brauer geworden.
Die Brauereien verarbeiten Früchte auf vielfältige Weise: als Püree, Saft, Zesten oder sogar durch das Einmaischen ganzer Früchte. Manche setzen auf eine Mischgärung mit wilden Hefen, die fruchtige Säure hervorbringen. Andere fügen die Früchte erst am Ende des Brauprozesses hinzu, um ihre Frische und Lebendigkeit zu bewahren.

Bierstile, die Früchte lieben

  • Berliner Weisse & Gose: Ihre lebhafte Säure harmoniert perfekt mit Himbeere, Mango, Maracuja oder schwarzer Johannisbeere – wie bei der Berliner Creation von BadFish.
  • Fruchtige IPAs: Zitrusfrüchte wie Orange und Grapefruit verstärken die Hopfennoten und schaffen ein Gleichgewicht zwischen Bitterkeit und Süsse. Schon von Natur aus tropisch-aromatisch, entfalten sie mit echten Früchten – wie der Mandarina IPA von BadFish – eine noch grössere Geschmacksexplosion.
  • Frucht-Sours: Ein spritziger Stil, bei dem Säure und exotische Früchte oder säuerliche Beeren eine spannende Liaison eingehen.
  • Stouts & Porters: Kirsche, Feige oder kandierte Orangenschale verleihen Wärme und eine köstliche Tiefe.
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14 Juli 2025

Single Hop Biere: Wenn eine Hopfensorte die Hauptrolle spielt

In der spannenden Welt des Craft-Bieres gibt es einen Trend, der Brauer wie Bierliebhaber gleichermassen begeistert: das Single Hop Bier. Wie der Name schon sagt, wird hier ausschliesslich eine einzige Hopfensorte verwendet – vom ersten Sud bis zur Kalthopfung. Doch warum dieser Hype? Und was macht diese Biere so besonders?

Ein Blick in die Geschichte

Ganz neu ist die Idee nicht. Schon lange experimentierten Brauer mit simplen Rezepten, um die Charakteristika einzelner Hopfensorten besser zu verstehen. Richtig populär wurde das Konzept jedoch erst mit dem Aufschwung der Craft-Bewegung in den 1990er- und 2000er-Jahren. Besonders in den USA begannen viele Brauereien, ihre Kunden für die spezifischen Aromen verschiedener Hopfensorten – wie Citra, Mosaic, Simcoe oder Galaxy – zu sensibilisieren. Single Hop IPAs oder Pale Ales wurden zum idealen Werkzeug dafür. Dieser Trend schwappte rasch nach Europa über, auch in die Schweiz, wo zahlreiche Brauereien heute limitierte Editionen oder ganze Tasting-Serien mit Einzelsorten anbieten.

 

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29 Juni 2025

Festivals 2025

An alle Bierliebhaber! Die Schweizer Bierszene sprudelt dieses Jahr nur so vor spannenden Events – perfekt, um neue Braukunst zu entdecken und leidenschaftliche Brauer kennenzulernen. Ob du knackige Lagerbiere, kräftige IPAs oder einfach einen sonnigen Tag mit Freunden liebst: Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Trag dir diese Daten unbedingt in deinen Kalender ein:

Prost und viel Spass beim Entdecken der Schweizer Bierwelt!

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6 Juni 2025

Dunkle Pracht: 5 köstliche Stouts & Porters der Schweiz

An alle Liebhaber von reichhaltigen, gerösteten Bieren – diese Liste ist für euch! Als Kurator für Craft Biere in der Schweiz haben wir fünf aussergewöhnliche Stouts und Porters ausgewählt, die einen Platz in eurem Keller verdienen. Ob ihr sanfte, cremige Aromen oder intensive Geschmacksnoten bevorzugt – diese Biere versprechen ein unvergessliches Erlebnis.  

 

  1. Thunbier – Porter (Porter)

Ein Schweizer Juwel mit samtigen Noten von Kaffee und Karamell. Dieses Porter überzeugt mit dezenten Anklängen von dunkler Schokolade, Trockenfrüchten und Lakritz – weder zu süss noch zu bitter. Sein mittlerer Körper und die leichte Röstung machen es zur perfekten Einführung in die Welt der dunklen Biere. Ideal zu gereiftem Käse oder einem saftigen Burger.  

 

  1. Barfuss – Dark Side (Peanut Butter Stout)  

Schon in der Nase entfaltet sich das Aroma von Erdnüssen. Am Gaumen ist das Bier kräftig, samtig und karamellig. Der Abgang ist typisch für einen Stout: geröstet und cremig. Gebraut mit Erdnussbutter-Aroma und Vanille-Keksen.  

 

  1. 7 Peaks – Haute Cime (Imperial Stout)  

Ein Bier mit Charakter! Dieses Imperial Stout überrascht mit Vanillearomen und intensiven Noten von bitterer Schokolade und Kaffee. Mit 7 % Alkoholgehalt ist es perfekt, um gemütlich am Kamin zu geniessen.  

 

  1. Boss’Beer – Vanil Noir (Porter)  

Ein obergäriges Schwarzbier, dessen tiefe Farbe und reichhaltiger Geschmack ihm eine einzigartige Persönlichkeit verleihen. Dominant sind die Aromen von Kaffee und Röstung, die für ein tiefes Geschmackserlebnis sorgen.  

 

  1. Brüll!Bier – Nera (Irish Dry Stout)  

Ein Stout der Extraklasse: Dieses Bier besticht durch eine erhöhte Kohlensäure, einen kräftigeren Alkoholgehalt und eine markante Aromavielfalt. Geröstetes Malz und Schokolade dominieren, während die Hopfennote dezent im Hintergrund bleibt.  

 

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Die Brauerei des Monats
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