Die Brauerei Celestial ist ein handwerklicher Familienbetrieb aus Marin, nur 500 Meter vom Strand von La Tène entfernt. Die kleine, unabhängige Brauerei produziert kompromisslose Biere, die die Grenzen traditioneller Bierstile bewusst ausreizen, um intensive und ausdrucksstarke Aromen zu schaffen.
Die Geschichte der Brauerei beginnt in den 1990er-Jahren, als Peter auf Geschäftsreisen in Kalifornien zwei legendäre Brauereien entdeckt: die Marin Brewing Company und die Anchor Brewing. Dort kostet er auch zum ersten Mal Biere von Sierra Nevada und Lagunitas – ein Erlebnis, das ihn zum leidenschaftlichen Craft-Beer-Liebhaber macht. Müd von endlosen Meetings beschliesst er 2015, selbst zu brauen, und wagt 2017 den Schritt zur eigenen Brauerei. Heute entwickelt er mit Begeisterung neue Rezepte und arbeitet an zwei alkoholfreien Getränken.
Als die Brauerei 2018 ihre Tore öffnet, steigt seine Ehefrau Marianne mit ein. Kreativ und vielseitig kümmert sie sich um die Namen der Biere, das Verpackungsdesign, die Grafik, die Inhalte, sowie die Website und die sozialen Medien – auch wenn sie bei der Abfüllung manchmal etwas zögert.
Seit ihrer Gründung setzt die Brauerei Celestial auf vollständige Unabhängigkeit. Das Eigentümerpaar übernimmt alle Aufgaben selbst und verwendet so oft wie möglich regionale Rohstoffe. Zwei Biere werden ausschliesslich aus Schweizer Bio-Zutaten gebraut und tragen das Label „Neuchâtel Vins et Terroir Regio Garantie“. Alle Biere werden mit Solarenergie gebraut und gekühlt.
Die Produktion bleibt bewusst überschaubar: Rund 250 Hektoliter werden pro Jahr gebraut, obwohl die Kapazität bis zu 1’000 Hektoliter erlauben würde. Die 1’000-Liter-Brauanlage steht auch Besuchergruppen offen: Ab 11 Personen sind individuelle Führungen mit Degustation möglich, während sich Einzelpersonen und kleine Gruppen von 2 bis 10 Personen für den monatlichen Tag der offenen Tür anmelden können.
Man erzählt sich, dass Peter und Marianne bei den Führungen gerne von ihren bevorzugten Bierstilen berichten: Er schwärmt von stark gehopften Bieren wie seinem klassischen IPA mit markanter Bittere, während sie die Rundheit von Stouts und NEIPAs bevorzugt.
Mit der Zeit haben beide auch eine Vorliebe für Sauerbiere entwickelt. Eines Tages soll Peter sogar mit einigen Eichenfässern zurückgekehrt sein, um mit der Reifung im Holz zu experimentieren – eine Anekdote, die ihre gemeinsame Leidenschaft treffend widerspiegelt.
WeiterlesenLe Dernier Cri – Dieses intensive, hazy New England IPA ist eine wahre Explosion tropischer Aromen. Man findet saftige Noten von exotischen Früchten und reifen Zitrusfrüchten, getragen von einer weichen, seidigen Textur. Die Bitterkeit bleibt dezent und lässt der Rundheit und Frische des Hopfens viel Raum. Ein ausdrucksstarkes und ausgewogenes Bier – perfekt für alle, die IPAs mit viel Charakter, aber ohne Aggressivität lieben.
Diesen Monat freuen wir uns ganz besonders, die Kornhausbräu AG aus Rorschach als unsere Brauerei des Monats vorzustellen. Die Brauerei ist nicht nur ein fester Bestandteil der lokalen Bierkultur am Bodensee, sondern befindet sich aktuell mitten in einem spannenden Generationenwechsel. Nach vielen Jahren als Braumeister hat Gründer Andreas «Res» Müller die Leitung an seine Kinder Michèle und Joël übergeben. Für die beiden bedeutet das nicht nur Verantwortung, sondern auch die Möglichkeit, das Familienabenteuer mit einer eigenen Handschrift fortzuführen – Tradition bewahren, aber mutig Neues wagen.
Joël beschreibt seine Leidenschaft fürs Brauen als eine Mischung aus Handwerk und Kreativität. Der Brautag beginnt für ihn ganz pragmatisch: Licht an, Maschinen starten – und dann das tägliche «Workout» mit 170 Kilo Malz. Michèle und Joël schätzen die Vielfalt ihrer Biere: Für Gäste ist immer etwas Kühles im Kühlschrank, vom Schwarzbier über Märzen bis hin zu saisonalen Spezialitäten. Ein Bier ist für sie dann einzigartig, wenn Geschmack und Geschichten miteinander verschmelzen – und genau das spürt man in ihren Kreationen.
Inspiration holen sie sich direkt an der eigenen Bar: Im Austausch mit Hobbybrauern, Stammgästen und neugierigen Entdeckern entstehen die besten Ideen. Und manchmal wird es richtig experimentell – wie bei ihrem Projekt mit der ZHAW, bei dem Hopfen durch Hanf ersetzt wurde, oder der legendären (und etwas verrückten) Idee ihres Vaters, Marroni für ein Herbstbier zu verarbeiten.
Die Kornhausbräu AG lebt Gemeinschaft: Der ehrliche Austausch mit der Schweizer Craftbier-Szene, das Teilen von Ideen, Erfolgen und Fehlern gehört für sie genauso dazu wie das gemeinsame Anstossen. Und genau das macht ihre Biere so besonders: Sie sind nicht nur Getränke – sie sind Geschichten im Glas. Prost! 🍻
Gegründet wurde das Unternehmen 2007 von fünf Initianten, darunter auch Braumeister Andreas Müller. Er absolvierte seine Grundausbildung bei der Brauerei Gurten, danach besuchte er das Brautechnikum Doemens in München. Zwei Jahre dauerte die Ausbildung zum Brau und Malzmeister. Später arbeitete Müller über zwanzig Jahre lang für die Brauerei Löwengarten. Als diese übernommen wurde, folgte der Braumeister seiner eigenen Vision: Eine regionale und innovative Spezialbrauerei zu gründen.
Das Kornhausbräu Honig hat für mich einen wahren Wow-Effekt ausgelöst. Als grosser Honig-Fan ein derart köstliches Honigbier zu degustieren, bei dem der Honig durch seine feinen Akzente förmlich herausgefiltert werden kann. Ein einmaliger und leicht hopfiger Hochgenuss!
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Diesen Oktober haben wir Sergio und Mattia, die beiden Gründer des Birrificio Due Fusti, getroffen – und wir können sagen: Wir sind mit einem Lächeln zurückgekehrt … und mit ein paar schönen Entdeckungen zum Probieren!
Gegründet im Jahr 2017 von diesen zwei Freunden aus dem Tessin, die für ihr Studium nach Lausanne gekommen waren, entstand das Birrificio Due Fusti – von vielen liebevoll B2F genannt – aus einer gemeinsamen Leidenschaft für handwerklich gebrautes Bier. Heute befindet sich die Brauerei in Penthalaz in den ehemaligen Kabelwerken, an einem ungewöhnlichen Ort: im obersten Stockwerk eines Gebäudes, das „La Tour“ genannt wird, mit einem atemberaubenden Blick auf die umliegende Industriezone.
Auch wenn der Raum gross ist, bleibt der Geist entschieden handwerklich. Hier gibt es kein Team von zehn Personen und keine industrielle Produktion: Sergio und Mattia kümmern sich um alles – von der Rezeptentwicklung über die Produktion, den Verkauf und die Lieferungen bis hin zu Veranstaltungen. Ein schönes Abenteuer im menschlichen Massstab, voller Leidenschaft und Herzblut.
Aus fast nichts gestartet, sind sie nach und nach gewachsen, haben Erfahrung gesammelt, ihre Rezepte verfeinert und in professionelle Ausrüstung investiert, um B2F zu dem zu machen, was es heute ist.
Jede Woche produziert B2F etwa 1.000 Liter Bier, verteilt über rund zwanzig einzigartige und originelle Rezepte im Laufe des Jahres. Es überwiegen anglo-sächsische Bierstile, aber es finden sich auch andere mit deutschen oder amerikanischen Einflüssen.
Die Produktionsphilosophie bei B2F basiert auf Finesse, Authentizität und Respekt für die angebotenen Bierstile: Jedes Bier soll seine Eigenschaften klar ausdrücken – ohne überflüssige Verzierungen. Ihre Philosophie? Schlichtheit und Authentizität: vier Grundzutaten – Wasser, Malz, Hopfen und Hefe – sowie ein besonderes Augenmerk auf Qualität und Balance. Jedes Bier erzählt eine Geschichte, ohne Schnörkel.
Und da Bier auch immer Teilen bedeutet, bietet B2F Verkostungen vor Ort an. Das ist die Gelegenheit, die Brauer kennenzulernen, hinter die Kulissen zu schauen und vor allem die kleine Geschichte hinter jedem Rezept zu verstehen.
Anekdote aus der Brauerei
Die Peated Scotch Ale, von Mattia erdacht, ist ein schottisches Bier, gebraut mit torfgeräuchertem Malz. Dieses hat die Brauerei wortwörtlich durchdrungen (oder besser gesagt verpestet) – mit seinem intensiven Aroma. So sehr, dass alles – Wände, Maschinen, Kleidung – nach schottischem Kamin roch! Der Eindruck war, dass sie es ein wenig übertrieben hatten. Doch mit der Zeit wurden die Aromen weicher und harmonischer. Das Ergebnis: ein rauchiges Bier, reich, charaktervoll, das heute zu den gefragtesten Spezialitäten von B2F gehört.
WeiterlesenIch habe das Ordinary Bitter von B2F besonders geschätzt – wegen seiner Authentizität und Ausgewogenheit. Sein geringer Alkoholgehalt macht es unglaublich leicht zu trinken, ohne dabei jemals an Geschmackstiefe zu verlieren. Mir haben die biskuitartigen und leicht karamelligen Noten gefallen, die subtil vom East Kent Goldings-Hopfen unterstrichen werden, der eine dezente florale Note einbringt. Es ist ein einfaches, ehrliches Bier, aber voller Charakter – beim Trinken hatte ich das Gefühl, für einen Moment in einem traditionellen englischen Pub zu sein.
Der September bringt bei uns wieder etwas ganz Besonderes: Unsere Brauerei des Monats ist diesmal Dr. Brauwolf – und für uns fühlt es sich an wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund. Schon vor über einem Jahr haben wir die Brauerei in Zürich besucht, damals neugierig, wie sich die Philosophie „Where beer meets science“ im Glas widerspiegelt. Nun ist es Zeit, zurückzukehren und zu sehen, was sich seither getan hat.
Craft Bier in der Schweiz ist ein lebendiges Feld – voller kleiner, mutiger Brauereien, die ihren eigenen Weg gehen. Doch Dr. Brauwolf sticht heraus – nicht nur durch Kreativität, sondern weil hier Wissenschaft zur gelebten Philosophie wird. Leidenschaft, Präzision und Forschergeist prägen jedes Bier. Hinter den Sudkesseln stehen Wissenschaftler, die akribisch dokumentieren, analysieren und experimentieren.
„Where beer meets science“ – und genau das macht die Brauerei so spannend. Hinter den Sudkesseln stehen Wissenschaftler, die jeden Schritt akribisch dokumentieren, analysieren und hinterfragen. Diese wissenschaftliche Genauigkeit ist kein Selbstzweck – sie garantiert konstante Qualität und schafft gleichzeitig Raum für Experimente. Denn bei Dr. Brauwolf wird nicht nur klassisch gebraut, sondern auch geforscht: Neue Hefestämme, besondere Zutaten, ungewöhnliche Fermentationstechniken – alles wird ausprobiert und getestet.
Eine Brauerei wie Dr. Brauwolf erzählt ihre Geschichten nicht nur durch die Biere selbst, sondern auch durch kleine Details, die man erst auf den zweiten Blick entdeckt. Statt fantasievoller Namen oder bunter Illustrationen hebt jedes Label ein Molekül hervor, das mit dem jeweiligen Bier oder Brauprozess verbunden ist. Beim Witbier etwa ist NAD abgebildet – ein Stoff, den die Hefe während der Gärung produziert und der mit positiven Effekten auf den Alterungsprozess in Verbindung gebracht wird. Kleine Details wie dieses zeigen, wie eng bei Dr. Brauwolf Wissenschaft und Braukunst zusammenwirken.
„Fresh Local Craft Beer“ – dieser Slogan fasst das Selbstverständnis von Dr. Brauwolf wunderbar zusammen. Was zunächst wie ein Marketing-Spruch klingt, wird in Zürich konsequent gelebt: Alle Biere werden frisch, lokal und ohne Konservierungsstoffe gebraut. Auf Pasteurisierung wird bewusst verzichtet, und so entsteht ein ehrliches Produkt, das nicht nur handwerklich überzeugt, sondern auch geschmacklich seine volle Lebendigkeit behält. Was dabei herauskommt, sind Biere, die sowohl Kenner begeistern als auch Neugierige überraschen.
Anekdote des Brauers
Auch bei den Pairings spüren wir immer wieder diese Experimentierfreude. Ein Erlebnis ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Als wir unser Black IPA einmal zusammen mit einer Chicken Waffle verkostet haben. Auf den ersten Blick klingt das ungewöhnlich, doch im Mund entstand eine überraschende Harmonie. Die süsse Waffel hob die Schokoladennoten des Bieres hervor und nahm ihm gleichzeitig die Bitterkeit. Solche Momente zeigen mir immer wieder, dass Bier weit mehr ist als nur ein Getränk – es ist Forschungsobjekt, Inspirationsquelle und kulinarisches Abenteuer zugleich.
Léon’s Favorit
WeiterlesenDas helle Boho ist Léon’s Favorit in diesem abwechslungsreichen Karton. Ein feines und erfrischendes Spezialbier, ideal als Feierabendbier geeignet. Ein geschmacklich klares und hochwertiges Pils mit Lust auf mehr.
Mehr als zwei Jahre nach unserem letzten Besuch bei der BadFish Brewing Company wollten wir wissen, was sich bei dieser Lieblingsbrauerei inzwischen getan hat. Und was für eine positive Überraschung das war! Neue spannende Bierkreationen und aufregende Projekte haben unsere Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen.
Entstanden ist die BadFish Brewing Company 2016 am Ufer des Genfersees in Saint-Prex als unabhängige, handwerkliche Brauerei mit einer klaren Mission: authentische, lokale und charakterstarke Biere zu brauen – kompromisslos in Qualität und Handwerk.
2023 folgte ein wichtiger Schritt: Die Produktion zog nach Pampigny um. Die alten Räumlichkeiten in Saint-Prex wurden in das Barrel Project umgewandelt – einen kreativen Spielplatz für Mischgärungen und Fassreifung, wo die Brauer ihre experimentellsten Ideen verwirklichen.
Der Name BadFish steht sinnbildlich für die Philosophie der Brauerei: ein Hauch Rebellion, bewusst gegen den Strom schwimmen, gepaart mit Humor und kreativer Freiheit. Dieses Selbstverständnis spiegelt sich in den oft augenzwinkernden Etiketten und den originellen Rezepturen wider.
Im Herzen der Brauerei steht Grégoire, leidenschaftlicher Brauer, der jede Rezeptur entwirft und perfektioniert. Stets neugierig und experimentierfreudig, sucht er nach seltenen Hopfensorten, ungewöhnlichen Kombinationen und neuen Gärmethoden. Unterstützt wird er von Olivier, dem technischen Leiter, der für einen reibungslosen Betrieb sorgt und die jährliche Produktion von rund 500 hl im Blick behält. Seit 2024 verstärkt Nico das Team und ist in allen Produktionsschritten aktiv.
Die Biervielfalt reicht von fruchtigen Hazy IPAs über die würzige Ginger Wit mit Ingwer bis hin zu fassgereiften Spezialitäten und spannenden Kollaborationen. Alle Biere werden mit größter Sorgfalt gebraut, bevorzugt mit lokalen Zutaten und nachhaltigen Methoden.
Jeden Samstag öffnet der Shop „L’Aquarium“ in Saint-Prex seine Türen – ein Treffpunkt für Bierliebhaber, Neugierige und Freunde der handwerklichen Braukunst. BadFish Brewing Company ist mehr als nur eine Brauerei: Sie ist ein kreatives, lokales und angenehm unkonventionelles Abenteuer – genau wie ihre Biere.
Bei unseren ersten Hefeversuchen für unser IPA hatten wir eine Charge, bei der die Hefe starb, bevor sie ihre Arbeit beenden konnte. Anstatt alles zu verlieren, beschlossen wir, ein paar leere Fässer von einem Winzer zu holen und liessen die Bakterien und die Hefe des Weins ihre Arbeit beenden, was zu einem unserer erfolgreichsten SmallBatch führte. Hier zeigte sich wieder einmal, wie gut die Natur ihre Arbeit macht.
Weiterlesen“Diesen Monat bin ich der Mandarina IPA von Badfish verfallen. Eine West Coast IPA, wie wir sie lieben: klar, hopfenbetont, mit einer schönen Bitterkeit. Die Zugabe von Mandarine verleiht ihr eine unerwartete fruchtige Note, die ihr harziges und zitrusartiges Profil perfekt unterstreicht. Ein intensives, perfekt ausbalanciertes Bier, das Liebhaber kräftiger IPAs begeistern wird.”
Diesen Monat entführen wir euch in die wilde Welt von Davoser Craft Beer, wahrscheinlich die jüngste und zugleich wildeste Mikrobrauerei in Graubünden. Gegründet wurde die Brauerei offiziell im Jahr 2018 im Herzen von Davos von vier langjährigen Freunden – Jan, Lukas, Markus und Stephan – allesamt echte Davoser Urgesteine. Unterstützt werden sie vom Braumeister Hannes und seit einiger Zeit auch vom Brauer Korbinian. Gemeinsam brauen sie mit Kreativität und Leidenschaft Biere, die perfekt den ungezähmten Geist der Alpen widerspiegeln.
Die Geschichte der Brauerei ist eng verknüpft mit der Legende vom Davoser Wildmannli, einer sagenumwobenen Gestalt aus den Bündner Bergen. Der Legende nach soll das Wildmannli das erste Bier in Graubünden aus Berggetreide gebraut haben. Diese wilde, kraftvolle Figur steht heute sinnbildlich für Freiheit und unbändige Natur und ziert stolz das Logo der Brauerei.
Was Davoser Craft Beer besonders auszeichnet, ist ihre Liebe zur Authentizität und ihr Drang, immer Neues auszuprobieren. Alle Biere werden mit kristallklarem Bergquellwasser, sorgfältig ausgewähltem Malz und aromaintensivem Hopfen gebraut, was ihnen Frische und Charakter verleiht.
Das Standardsortiment umfasst vier charakterstarke Biere:
Doch die Brauerei Davoser Craft Beer wäre nicht das, was sie ist, wenn sie nicht ständig Neues wagen würde. So entstehen saisonal immer wieder limitierte Spezialitäten, wie zum Beispiel die beliebte Limited Edition „Märzen“, die 2024 in kleiner Auflage gebraut wurde und Bierliebhabern stets neue Geschmackserlebnisse bietet.
Zwar betreibt die Brauerei kein klassisches Taproom, doch finden in Davos regelmässig Verkostungen und Events statt, bei denen sich Craft-Beer-Fans und Bergfreunde in einer herzlichen, geselligen Atmosphäre treffen.
Eines steht fest: Davoser Craft Beer ist ein wahres Highlight für alle, die wilde, authentische und charaktervolle Biere lieben.
Ursprünglich wollten die vier Gründer ihrer Brauerei ganz klein anfangen – mit einer 50-Liter-Anlage, die sie kurzerhand in der elterlichen Küche aufstellen wollten. Doch nach etlichen Gesprächen mit anderen Brauern und Verkäufern kam die ernüchternde Erkenntnis: Unter 1000 Litern läuft hier gar nichts. Mit der winzigen 50-Liter-Anlage hätten sie nämlich das ganze Jahr über täglich drei Sude brauen müssen, um heute auf ihre Produktionsmenge zu kommen. Ein echter Full-Time-Job… in der Familienküche!
Inmitten von Bossonnens, im Süden des Kantons Freiburg, ist Boss’Beer mehr als nur eine Brauerei – es ist eine Familienleidenschaft, die seit 2016 betrieben wird. An der Spitze des Unternehmens: Marcel und Trix Wenger, unterstützt von ihren beiden Töchtern Roxanne (Braumeisterin) und Calista (Getränketechnologin). Ein Quartett, das handwerkliches Können mit professioneller Präzision verbindet. Fun Fact: Marcel, eigentlich ausgebildeter Önologe, überträgt sein Wein-Wissen mit Neugierde aufs Bierbrauen. Der Name „Boss’Beer“? Eine charmante Hommage an den Ort – und natürlich an Marcel, den „Boss“ der Familie!
Das erste Bier, das gebraut wurde, war ein helles Bier namens Teysachaux, benannt nach einem lokalen Gipfel, der von den Einwohnern in einem Social-Media-Wettbewerb gewählt wurde. Diese starke Verbindung zur Region inspiriert auch heute noch das gesamte Sortiment. Boss’Beer bietet sechs handwerklich gebraute Biere an – Blond, Weiss, Bernstein, Porter, Triple, IPA … und eine Neuheit: das alkoholfreie Teysachaux! – jedes trägt den Namen eines emblematischen Berggipfels der Freiburger Voralpen. Die Rezepte werden rigoros entwickelt, um Authentizität, Beständigkeit und den kleinen hausgemachten Touch, der den Unterschied ausmacht, zu vereinen.
Boss’Beer ist auch ein lebendiger Treffpunkt. Die Brauerei empfängt ihre Gäste in einer gemütlichen Probierstube und veranstaltet regelmässig Afterworks, meist einmal im Monat an einem Freitag. Geführte Besichtigungen, Themenveranstaltungen und kommentierte Bierproben bieten Gelegenheit, die Hintergründe dieses Brauabenteuers in entspannter, familiärer Atmosphäre kennenzulernen.
Marcel erzählt uns lachend: „Wir dachten, wir starten ganz gemächlich mit unseren ersten Sudkesseln … aber innerhalb weniger Monate war der Platz schon zu knapp!“ Das Ergebnis? Die Brauerei, die mit sechs Kesseln begann, musste schnell erweitert werden. Heute produziert sie bis zu 2000 Liter pro Sud – ohne jemals bei ihrer handwerklichen Qualität Kompromisse einzugehen. Beweis dafür, dass Erfolg etwas ist, das man sich «erbraut»!
„Die Wengers stammen ursprünglich aus der Deutschschweiz und haben sich Anfang der 2000er Jahre in der Westschweiz niedergelassen. Auch wenn sie immer noch ein wenig „bourbines“ (Anm.: scherzhafte Bezeichnung für Deutschschweizer Zugezogene) sind, haben sie sich so gut integriert, dass sie mittlerweile eine Referenz in der lokalen Brauwelt sind.“
Weiterlesen“Ich, der sonst eher auf IPA, Pale Ale oder Session Biere steht, war von der Vanil Noir wirklich überrascht. Schon beim ersten Schlag erlebt man ein Feuerwerk der Aromen: intensiver Kaffee, tiefe Röstnoten, eine Spur Lakritze… Alles ist da – kraftvoll, aber nie unausgewogen. Ihr tiefschwarzes Kleid und die üppige Schaumkrone kündigen ein vollmundiges, rundes Geschmackserlebnis an. Ein dunkles Bier mit Charakter, elegant und unvergesslich.“
Am Stadtrand von Basel, auf einem ehemaligen Industrieareal im Klybeck, befindet sich Hard Labor Brew – eine Craft-Brauerei, die pure Leidenschaft und handwerkliche Hingabe verkörpert. Gegründet 2019 von Ivo, begann seine Braukarriere ganz klassisch: mit einem einfachen Bierbrauset, das er 2015 zum Geburtstag erhielt. Schon kurz darauf folgten erste Experimente in der heimischen Küche. Der grosse Durchbruch kam 2019, als Ivo bei seinem ersten Bierwettbewerb direkt den ersten Platz belegte – der Startschuss für Hard Labor Brew.
Von der 30-Liter-Küchenbrauerei ging es bald in grössere Dimensionen: erst 200 Liter in Pratteln, heute 1000 Liter in Basel. Trotz dieser Entwicklung bleibt Hard Labor Brew eine echte One-Man-Show. Ivo braut jedes einzelne Bier selbst, unfiltriert und unpasteurisiert, getreu dem Motto: „Hard Labor, Easy Drinking.“ Seine Biere sind geprägt von nordamerikanischen und belgischen Einflüssen – ehrlich, charaktervoll und voller Persönlichkeit.
Zum festen Sortiment gehören beliebte Klassiker wie NEIPAs, Pale Ales und IPAs, doch auch experimentelle Kreationen wie Grape Ales, Mango Passion Fruit Sours oder im Whiskeyfass gereifte Imperial Stouts haben ihren festen Platz. Kreativität kennt hier keine Grenzen – Hauptsache, das Bier schmeckt! Rohstoffe bezieht Ivo bevorzugt regional und engagiert sich für die lokale Bierkultur. Auch das Design der Etiketten folgt einer klaren Linie: schlicht, reduziert und auf das Wesentliche fokussiert. Für Ivo ist wichtig, dass man sofort erkennt, welches Bier man in der Hand hält – ohne Rätselraten.
Weil das Hard Labor Brew-Gelände nicht für Besucher zugänglich ist, musste eine kreative Lösung her. Statt aufzugeben, eröffnete ich kurzerhand den „Zum Johann Taproom“ – eine Art Exil für seine Biere, mitten in der Basler Innenstadt. Hier kann man die neuesten Kreationen frisch vom Fass geniessen und erlebt hautnah, was echte Braukunst bedeutet: Handarbeit, Leidenschaft und der Mut, neue Wege zu gehen. Ein Muss für alle, die gutes Bier lieben und Basel neu entdecken möchten!
WeiterlesenMein Favorite beer dieses Monats ist das Hard Labor Brew NEIPA. Das hopfenbetonte und leicht süsse NEIPA lässt mich direkt in andere Sphären schweben und beschert einen wahren Hochgenuss. Ein köstliches Bier für warme Frühlingstage.