Die Brauerei Celestial ist ein handwerklicher Familienbetrieb aus Marin, nur 500 Meter vom Strand von La Tène entfernt. Die kleine, unabhängige Brauerei produziert kompromisslose Biere, die die Grenzen traditioneller Bierstile bewusst ausreizen, um intensive und ausdrucksstarke Aromen zu schaffen.
Die Geschichte der Brauerei beginnt in den 1990er-Jahren, als Peter auf Geschäftsreisen in Kalifornien zwei legendäre Brauereien entdeckt: die Marin Brewing Company und die Anchor Brewing. Dort kostet er auch zum ersten Mal Biere von Sierra Nevada und Lagunitas – ein Erlebnis, das ihn zum leidenschaftlichen Craft-Beer-Liebhaber macht. Müd von endlosen Meetings beschliesst er 2015, selbst zu brauen, und wagt 2017 den Schritt zur eigenen Brauerei. Heute entwickelt er mit Begeisterung neue Rezepte und arbeitet an zwei alkoholfreien Getränken.
Als die Brauerei 2018 ihre Tore öffnet, steigt seine Ehefrau Marianne mit ein. Kreativ und vielseitig kümmert sie sich um die Namen der Biere, das Verpackungsdesign, die Grafik, die Inhalte, sowie die Website und die sozialen Medien – auch wenn sie bei der Abfüllung manchmal etwas zögert.
Seit ihrer Gründung setzt die Brauerei Celestial auf vollständige Unabhängigkeit. Das Eigentümerpaar übernimmt alle Aufgaben selbst und verwendet so oft wie möglich regionale Rohstoffe. Zwei Biere werden ausschliesslich aus Schweizer Bio-Zutaten gebraut und tragen das Label „Neuchâtel Vins et Terroir Regio Garantie“. Alle Biere werden mit Solarenergie gebraut und gekühlt.
Die Produktion bleibt bewusst überschaubar: Rund 250 Hektoliter werden pro Jahr gebraut, obwohl die Kapazität bis zu 1’000 Hektoliter erlauben würde. Die 1’000-Liter-Brauanlage steht auch Besuchergruppen offen: Ab 11 Personen sind individuelle Führungen mit Degustation möglich, während sich Einzelpersonen und kleine Gruppen von 2 bis 10 Personen für den monatlichen Tag der offenen Tür anmelden können.
Man erzählt sich, dass Peter und Marianne bei den Führungen gerne von ihren bevorzugten Bierstilen berichten: Er schwärmt von stark gehopften Bieren wie seinem klassischen IPA mit markanter Bittere, während sie die Rundheit von Stouts und NEIPAs bevorzugt.
Mit der Zeit haben beide auch eine Vorliebe für Sauerbiere entwickelt. Eines Tages soll Peter sogar mit einigen Eichenfässern zurückgekehrt sein, um mit der Reifung im Holz zu experimentieren – eine Anekdote, die ihre gemeinsame Leidenschaft treffend widerspiegelt.
Le Dernier Cri – Dieses intensive, hazy New England IPA ist eine wahre Explosion tropischer Aromen. Man findet saftige Noten von exotischen Früchten und reifen Zitrusfrüchten, getragen von einer weichen, seidigen Textur. Die Bitterkeit bleibt dezent und lässt der Rundheit und Frische des Hopfens viel Raum. Ein ausdrucksstarkes und ausgewogenes Bier – perfekt für alle, die IPAs mit viel Charakter, aber ohne Aggressivität lieben.